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Stadtsanierung in Neustrelitz

Als Neustrelitz im Jahr 1991 in das Städtebauförderprogamm aufgenommen wurde, stand die Stadt vor der Herausforderung, das umfangreiche bauliche Erbe der ehemaligen herzoglichen Residenz- und Landeshauptstadt von Mecklenburg-Strelitz zu retten. Neustrelitz wurde 1733 als spätbarocke Planstadt nach dem Vorbild einer italienischen Idealstadt gegründet worden. Im Mittelpunkt steht die europaweit einzigartige sternförmige Stadtanlage um den einen Hektar großen quadratischen Marktplatz mit acht abgehenden Straßen. Das Stadtbild prägen zahlreiche repräsentative Profan- und Sakralbauten, Wohn- und Geschäftshäuser.

118 Hektar „Stadtdenkmal Innenstadt“

Die Stadt Neustrelitz beschloss die Festsetzung des 118 ha großen innerstädtischen Sanierungsgebietes „Stadtdenkmal Neustrelitz“. Das Städtebauförderprogramm des Bundes und der Länder leistete in den zurückliegenden 30 Jahren einen entscheidenden Beitrag, um die notwendigen Modernisierungen und Restaurierungen im denkmalgeschützten Bereich, die zudem zahlreiche Einzeldenkmale ausweist, zu finanzieren. Die Stadtverwaltung und die Stadtvertretung räumten der Stadtsanierung auch in der eigenen Haushaltspolitik eine kontinuierliche und hohe Priorität ein. Das betrifft die Drittelfinanzierung der Städtebaufördermittel durch die Kommune ebenso, wie die Bereitstellung zusätzlicher Eigenmittel und die Akquise weiterer Fördermittel.
Die Sanierung der historischen Innenstadt ist Teil der zukunftsorientierten Stadtentwicklung und wurde in Neustrelitz zu einer Erfolgsgeschichte. Mittel aus der Städtebauförderung stehen in Neustrelitz noch bis 2025 zur Verfügung. Ein Förderbescheid für insgesamt 1,034 Millionen Euro liegt vor. Finanziert wird die Städtebauförderung zu je einem Drittel aus Mitteln des Bundes, des Landes und der Kommune.

281 private Modernisierungen und 74 Erschließungsmaßnahmen

Seit 1991 wurden rund 113 Millionen Euro an Fördermitteln und Drittmitteln investiert in die Wiederherstellung des historischen Stadtzentrums. Die Mittel kamen jeweils zu rund einem Viertel privaten Sanierungsvorhaben in Wohn- und Geschäftsgebäuden und der öffentlichen Infrastruktur zugute. Private Bauherren modernisierten 281 private Gebäude. Mit dem Modell von Bauherrengemeinschaften, die ein Gebäude im Teileigentum modernisieren und entwickeln, betrat die Stadt Neustrelitz landesweit Neuland. Dadurch ist es beispielgebend gelungen, Gebäude mit besonders großem Sanierungsaufwand nach oftmals langem Leerstand zu retten. Im Zuge der Stadtsanierung wurden im Stadtkern außerdem 12 öffentliche Gebäude saniert und 74 Erschließungsmaßnahmen auf Straßen, Wegen und Plätzen umgesetzt.

Lebendiges Zentrum für alle Generationen

Durch die erfolgreiche Arbeit aller am Sanierungsprozess Beteiligten hat die Residenzstadt ihren früheren Charme und Glanz wiedergewonnen. Das historische Stadtzentrum wird heute als zunehmend lebendige Innenstadt wahrgenommen. Die Einwohnerzahl ist hier allein von 2004 bis 2020 um 13,7 Prozent gewachsen. Im gleichen Zeitraum stieg der Anteil der 0 bis 14-Jährigen um rund 14 Prozent. In der Innenstadt leben im Vergleich der Stadtteile inzwischen die meisten Kinder und Jugendlichen.
Neben zentralen und integrierten Einkaufsangeboten tragen vielfältige Bildungs-, Kultur- und Sozialeinrichtungen zur Attraktivität der Innenstadt als Wohn- und Geschäftsstandort bei. Mieterfreundliche, grüne Quartiere und Wohnhöfe sind durch Modernisierung von Mehrfamilienhäusern ebenso entstanden, wie angepasste Lösungen für alten- und betreutes Wohnen. Baulücken und Brachflächen wurden beseitigt, wobei auch zentrale Eigenheimstandorte, darunter am Sandberg, An der Bleiche oder An der alten Gärtnerei, entwickelt wurden.

Aktiver Denkmalschutz und neue Nutzungen

Für gelungene Wohnquartiere stehen beispielhaft das Areal rund um das Carolinenstift (ehem. Krankenhaus), die Augustastraße/Elisabethstraße oder Elisabethstraße/Kasernenstraße.
Weitere Beispiele dafür, wie Modernisierungen und behutsame bauliche Ergänzungen die Nutzung alter Gebäude sichern, sind unter anderem das Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz (ehem. Kaiserlichen Post; Landesbaupreis M-V, Preis des Bundes der Architekten M-V)), die Regionale Schule „J. Nehru“, die Evangelische Schule, die Diakonie-Kita Marienkäfer, die ehemalige Kaserne, die Kreismusikschule oder einige Backsteinspeicher am Stadthafen.
Interessante Lösungen für integrierte Neubauten sind das Alten- und Pflegeheim „Kurt Winkelmann“, das Mehrgenerationenhaus oder Markt 10.
Mit dem restaurierten Markt und den hier abgehenden Straße, dem Christian-Daniel-Rauch-Platz (inkl. Kunst am Bau), der östliche Uferzone am Zierker See, dem Hafen oder der Freifläche am Carolinum wurden Denkmalschutz und Funktionalität von Straßen und Plätzen in Einklang gebracht.

Touristischer Anziehungspunkt

Das Stadtzentrum zwischen Markt, Stadthafen und Schlossgarten zieht zahlreiche Touristen an. Mit dem ausgebauten Stadthafen, dem Reisemobilstellplatz, Hotels für unterschiedliche Zielgruppen, dem Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz und weiteren Kultur- und Freizeitangeboten präsentiert sich die Residenzstadt als ein touristischer Erlebnisort für den Städte- und den Natururlaub.